Technik und Taktik

Beim Abwurf ist die Hand über der Kugel und nicht, wie etwa beim Kegeln, unter der Kugel. Dadurch kann man die Kugel "anschneiden", ihr einen Effet verleihen.

 

Man unterscheidet zwei Wurfarten beim Boule-Spiel: das Legen (pointer) und

das Schiessen (tirer), entweder stehend oder hockend im Abwurfkreis. Um seine Kugel möglichst nahe an die Zielkugel zu legen, wird je nach Bodenbeschaffenheit eher kullernd flach, in einem halben Bogen oder einem hohen Bogen geworfen. Beim Schiessen wird die störende gegnerische Kugel entfernt. Dafür gibt es drei Schussarten. Die Kugel wird wuchtig über den Boden gerollt, was aber nur auf ganz ebener Spielfläche möglich ist, die Kugel beschreibt einen leichten Bogen und landet kurz vor der gegnerischen Kugel und treibt sie weg, oder aber die geworfene Kugel trifft die anvisierte Kugel voll in der Mitte und nimmt ihren Platz ein (carreau sur place).

 

Durch zielgenaue Wurftechnik allein lässt sich jedoch ein Spiel nicht gewinnen. Wichtig ist ebenso die Taktik und das psychologische Spiel. Zum Beispiel ist es unvorteilhaft, seine letzte Kugel möglichst nah an die Zielkugel zu legen, wenn der Gegner noch mehrere Kugeln zu spielen hat. Beispiele dieser Art gibt es unzählige und sie zeigen die Variationen und den Reichtum des Pétanque-Spiels. Aber Pétanque ist nicht nur ein Präzisions- und Geschicklichkeitsspiel, sondern es erfordert auch Konzentration, und die kann durch gezielte psychologische Beeinflussung des Gegners z.B. durch Spielkommentare geraubt werden, was natürlich nur beim Freizeitboule  erlaubt ist.

La Fanny

Zum Boule-Sport gehört der Brauch "Fanny küssen", der angeblich aus Savoyen

stammt. "Funny küssen" ist eine Demütigung für die Mannschaft, die das Spiel 0:13 verliert. Der Legende nach wurden 0:13 Verlierer vor dem ersten Weltkrieg von einer Kellnerin des Cafes von Grand-Lemps namens Fanny nach dem Boule-Spiel zum Trost auf jede Wange geküsst. Eines Tages hatte auch der Bürgermeister das Pech 0:13 zu verlieren. Es ist nicht bekannt, ob Fanny etwas gegen ihn hatte, jedenfalls hielt Sie ihm statt ihrer Wangen, ihren blanken Hintern entgegen, und der Bürgermeister gab ihr zwei herzhafte Küsse auf den Po.

Seither gehört zu jedem Boule-Spiel eine Fanny in Form einer Skulptur oder eines Gemäldes.